Pünktlich vor Beginn der Heiligtumsfahrt in Aachen und Kornelimünster liegt er druckfrisch vor: Der neue Flyer des Karlsvereins informiert ausführlich zu den neuen Projekten, die dringend auf Förderung warten. Mit 240.000 Euro ist die Gesamtsumme beziffert, die notwendig ist, um diese handverlesenen Maßnahmen zu realisieren. Die Hälfte dieser Summe hat der Karlsverein-Dombauverein aus Rücklagen vorfinanziert. Bei der zweiten Hälfte zählt er auf seine Mitglieder und Gönner des Aachener Domes, denen ab einer Spendensumme von 100 Euro ihr Einsatz auch urkundlich bestätigt wird.

Vorbeugen ist besser als heilen: Um diesen außergewöhnlichen Sakralbau in seiner Pracht und Einzigartigkeit für nachfolgende Generationen zu erhalten, müssen so früh wie möglich Lösungen für entstehende Probleme her. „Einen Schritt voraus sein“, nennt Dombaumeister Helmut Maintz dies: „Das ist die Aufgabe für die Zukunft, um so viel Originalsubstanz wie möglich zu erhalten.“ Daher arbeitet sein Team an mehreren Stellen parallel, um den Pflegezustand kontinuierlich auf einem hohen Niveau zu halten. Nach großen Leuchtturmprojekten in den vergangenen Jahren sind es jetzt zwar vergleichsweise kleine Baustellen, doch dass an diesen Problemen gearbeitet wird, ist unerlässlich.

In seinem neuen Flyer und hier nachfolgend stellt der Karlsverein die sieben Projekte, an denen jetzt gilt „Vorbeugen ist besser als heilen“, ein wenig eingehender vor. Spendenwillige können sich ihr(e) Lieblingsprojekt(e) aussuchen und ganz gezielt helfen. Ein Vordruck auf dem Flyer erleichtert dies, Spenden lassen sich aber alternativ auch einfach per Überweisung tätigen. Die Kontonummer finden Sie unter Kontakt in der rechten Spalte unten, bei Spendenzweck lässt sich das Projekt mit Nummer (siehe Text unten) einfach angeben.

Nördliche Turmkapelle1 – Nördliche Turmkapelle
In der Nördlichen Turmkapelle (Foto links), der nicht nur während der Heiligtumsfahrten besondere Aufmerksamkeit zukommt, macht sich der Schädling Gescheckter Nagekäfer erneut bemerkbar: Frisches Bohrmehl weist auf einen aktiven Befall hin. Eine Untersuchung der Balken ergab, dass diese bereits stark ausgehöhlt sind. Auch weist eine Bleirinne Risse auf. Hier muss der gesamte Dachstuhl überarbeitet werden. Geschätzte Kosten: 100.000 Euro

2 – Vorhalle
Risse in der Bleieindeckun sind ebenfalls in der Vorhalle ein Problem – aber nicht das größte. Die Holzunterkonstruktion muss aufgrund fortgeschrittener Fäulnis infolge von Durchfeuchtung im Innenraum erneuert werden. Die hiermit verbundene neue Dacheindeckung war mit Blick auf die Heiligtumsfahrt so dringlich, dass die Arbeiten bereits zuvor abgeschlossen sein mussten. Geschätzte Kosten: 70.000 Euro

3 – Ungarnkapelle
Ein ungünstiges Innenraumklima führt in der Ungarnkapelle dazu, dass die Luftfeuchtigkeit mittel- bis langfristig die Bausubstanz angreift. Hier ist daher nötig, eine unterirdische Heizstation einzubauen, die kalte Luft ansaugt, erwärmt und in den Raum bläst. Geschätzte Kosten: 20.000 Euro

4 – Chorhalle
In der Chorhalle sind bereits einige Risse, fehlende Fugen und abplatzende Mineralfarben der Fensterrippen aufgefallen. Um verlässlich festzustellen, wie der Zustand nach den im Jahr 2000 abgeschlossenen Arbeiten an der Außenhaut derzeit ist, müssen Schäden an Wand-, Pfeiler- und Fensterflächen kartiert werden. Geschätzte Kosten: 15.000 Euro

5 – Nikolauskapelle
Dachstuhl und -abdeckung in der Nikolauskapelle (Beitragsfoto oben) sind erst im Vorjahr erfolgreich saniert worden, was jedoch nichts daran ändert, dass die Luftfeuchtigkeit innen zu massiven Problemen führt: Schimmel und Stockflecken sind sichtbare Zeichen, dass Gestühl und Altaraufbau betroffen sind. Eine Umstellung der Heizstation soll dem entgegenwirken – und vorhandene Schäden am Holz müssen behoben werden. Geschätzte Kosten: 15.000 Euro

Westturm6 – Westturm
Ein neuer Anstrich in Ochsenblutrot (Farbe siehe Foto unten links) verleiht den Holztüren der Uhren- und Heiligtumsfahrt-Galerie am Westturm (Foto rechts) neuen Wetterschutz. Der ist dringend notwendig, wenn das Gesamtsystem der Regenwasserableitung erhalten bleiben und verhindert werden soll, dass Feuchtigkeit in den Innenraum dringt. Geschätzte Kosten: 10.000 Euro

Holztüren7 – Außentüren
29 Außentüren aus Holz sind die Blickfänge rund um den Dom, darunter das Drachenloch und die Krämertüre. Sie sind blaugrau gestrichen, doch durch negative Einflüsse geben sie kein einheitliches Bild mehr ab, und stellenweise ist das Holz bereits angegriffen. Daher sind Reparaturen und ein Wetterschutzanstrich unumgänglich. Und nicht zuletzt spielt auch hier das Karlsjahr 2014 eine Rolle: Den vielen Gästen der Stadt soll sich der Aachener Dom schließlich von seiner besten Seite zeigen. Daher sind diese Arbeiten bereits zum Start der Ausstellungen Ende Juni abgeschlossen. Geschätzte Kosten: 10.000 Euro