Das Jubiläumsjahr 2014 steuert auf einen nächsten Höhepunkt zu: das 600-jährige Bestehen der Chorhalle im September. Die Stiftung Domstadt Bamberg leiht dem Dom zur Präsentation noch bis zum 14. September den Nachbau eines Tretradkrans aus. Der Durchmesser des Tretrads beträgt 3,60 Meter, und es ist 800 kg schwer. Eine Last von 300 kg kann bewegt werden. Und Interessierte dürfen ihn ausprobieren!
Zur Beförderung von Werksteinen und anderen Lasten nach oben, wurden zur Zeit der Entstehung der Chorhalle solche hölzernen Laufradkräne eingesetzt. Bei Raddurchmessern zwischen drei und fünf Metern und entsprechenden Übersetzungsverhältnissen konnten Lasten bis über eine Tonne in die Höhe transportiert werden. Die Laufwege der Windenknechte zum Heben der Lasten waren lang, für 20 Meter Förderhöhe mussten sie je nach Raddurchmesser 300 bis 400 Meter im Rad laufen. Die Tätigkeit war mühsam, anstrengend und extrem gefährlich, da die Laufräder nicht einfach auf einer Stelle fixiert werden konnten, Das Halten der Lasten auf einer Höhe, aber auch das Ablassen barg Gefahren, wenn die Last durch ihr Eigengewicht die Männer in den Rädern zum Rotieren oder Schleudern brachten. Redewendungen wie ins Rotieren kommen oder ins Schleudern geraten oder auch die Begriffe Tretmühle und Hamsterrad haben hier wohl ihren Ursprung.
Noch bis 29. Juni können Kinder und Erwachsene unter Anleitung und Aufsicht selbst die Funktion des Tretradkrans ausprobieren. Der Ehrendienst am Aachener Dom stellt täglich zwischen 14 und 17 Uhr die notwendige Aufsicht und Bremshilfe.
Für die Zeit danach, also ab dem 30. Juni bis einschließlich 14. September, sucht die Dombauleitung noch freiwillige Helfer, die sich vorerst während der Zeit zwischen 14 und 17 Uhr als Aufsicht und Bremshilfe zur Verfügung stellen und die Mitglieder des Aktionskreis Aachener Dom bei dieser Arbeit unterstützen. „Es wäre schönm wenn uns hier viele Bürger helfen würden, damit wir über die gesamte Standzeit auch den Betrieb des Tretradkranes anbieten und nützen können“, sagt Dombaumeister Helmut Maintz.
Interessierte können sich per E-Mail an chorhallenjubilaeum2014@dom.bistum-aachen.de oder telefonisch unter 0241/47709-124 melden. Dort erfahren sie auch mehr über etwaige freie Plätze in den Glas-Workshops, die an verschiedenen Terminen angeboten werden.
