Die Sanierung der Chorhalle des Aachener Doms, die im Jahr 2021 begonnen hat, geht nun in die vorletzte Phase. Im Fokus steht dieses Mal die Nordwest-Seite des Chorraums. Die Fortführung der Chorhallensanierung an dieser Stelle ist inzwischen möglich, da die Decke des Heizungskellers im Vorfeld fertiggestellt wurde. Zuvor war der Boden nicht mehr tragfähig genug, um an dieser Stelle ein Gerüst aufzubauen. Erste Voruntersuchungen haben gezeigt, dass an Stellen des Mauerwerks und der Verfugung, die während der umfassenden Chorhallensanierung zwischen 1991 und 2000 als intakt eingeordnet wurden, mittlerweile Sanierungsbedarf besteht.

Sanierung des Natursteinmauerwerks

Im Rahmen der aktuellen Arbeiten erfolgt zunächst eine gründliche Untersuchung der Mauerwerksoberfläche. Wo notwendig, werden dann schädliche Schmutzablagerungen und Bewuchs schonend entfernt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Erhalt der Bausubstanz und der Sicherung des Mauerwerks gegen Feuchtigkeitseintritt und weitere Verwitterung. In diesem Sinne werden offene Fugen geschlossen und nicht geeigneter Fugmörtel aus den 1960er- bis 1980er-Jahren ausgetauscht.

Prüfung des Chorhallenfensters von Wilhelm Buschulte

Im aktuellen Sanierungsbereich befindet sich auch erstmals ein Fenster, das Wilhelm Buschulte im Jahr 1979 entworfen hat. Die Maßnahme an der Verglasung umfasst eine eingehende Sichtprüfung auf Schadensbilder. Da die Verglasung noch vergleichsweise jung ist, besteht die Erwartung, dass noch keine gravierenden Schäden vorliegen. Das zugehörige Fenstermaßwerk erhält einen neuen Schutzanstrich, um die Witterungsbeständigkeit langfristig zu gewährleisten.

Die Sanierungsarbeiten am Natursteinmauerwerk und der Bleiverglasung werden auf der Nordseite der Chorhalle fortgesetzt. (Fotos © Christoph Hartmann)

Fortsetzung der Sanierungskampagne

Im Anschluss an die Nordwest-Seite der Chorhalle besteht noch weiterer Handlungsbedarf. Offen sind die Sanierung der Südwest-Wand sowie die Instandsetzungsarbeiten an der Bleirinne und an der daran anschließenden Dacheindeckung. Durchfeuchtungen des obersten Chorhallenmauerwerks und Schadensbilder im Dachstuhl der Chorhalle zeigen, dass an beiden Stellen Feuchtigkeit eindringt. Um weitere Folgeschäden zu vermeiden, müssen beide Bereiche zeitnah instand gesetzt werden.