Der Proserpina-Sarkophag ist ein aus Marmor bestehender Sarg aus dem dritten Jahrhundert. Möglicherweise wurde Karl der Große am 28. Januar 814 im Aachener Dom in ihm bestattet. Und auch sonst machen zahlreiche Mythen, Fakten und wissenschaftliche Hintergründe diesen Sarkophag besonders interessant. Er war bei der „Literarischen Domführung“ (hier ist eine Impression aus dem Jahr 2017 Titelbild) des Karlsvereins am Dienstagabend im Fokus.

„Das Verblüffendste an dem Abend war tatsächlich, dass trotz der wolkenbruchartigen Regengüsse kurz vorher, die in Aachen viele Straßen unbefahrbar gemacht und zahlreiche Keller unter Wasser gesetzt haben, etwa 200 Interessierte im Dom zusammenkamen, um den Ausführungen von Dr. Herrmann Krüssel zu lauschen“, zeigte Karlsvereins-Schriftführer sich begeistert von dem Andrang treuer Fans der ein Mal jährlich stattfindenden „Literarischen Domführung“, die mehr Detail-Vortrag in der Atmosphäre des Domes als Führung ist. Der Vortragende ging unter dem Titel „Vom Raub der Proserpina – zu einem Mythos auf dem Sarkophag Karls des Großen“ ein und konzentrierte sich insbesondere auf die Schmalseiten des Sarkophags, der sich heute als Dauer-Exponat in der Aachener Domschatzkammer befindet.

Dr. Herrmann Krüssel tauchte tief in die griechische Mytholigie ein, ging wissenschaftlich fundiert auf dargestellte Details ein. „Die Besucher konnten den anspruchsvollen Ausführungen gut folgen, da das Programmheft bebildert war“, fasst Schlösser zusammen, dass sowohl Vortrag als auch die musikalische Begleitung durch Stana Beißwänger an der Harfe „bestens angekommen sind“.

Im Publikum befand sich auch Dr. Birgitta Falk, Leiterin der Domschatzkammer, und hörte interessiert zu. Als im Anschluss angemerkt wurde, dass es schade sei, dass manche Darstellungen an den Schmalseiten aufgrund der Platzierung des Sarkophags in der Domschatzkammer momentan nicht zu sehen sind, versprach Dr. Falk, dass sie versuchen werde, eine andere Platzierung vorzuschlagen, um eine Betrachtung von allen Seiten zu ermöglichen. Ein Foto des Sarkophags ist hier auf der Seiten der Route Charlemagne zu sehen.