Kostbare Kleider, Schmuck, Kronen: mit vielen erlesenen Votivgaben bedachten Bürger und Königinnen über Jahrhunderte das Gnadenbild der Patronin des Doms im Oktogon. 144 Exponate zeigt die Domschatzkammer nun bis zum 16. Dezember erstmals in einer Ausstellung.

Die „bestgekleidete Frau Aachens“- so wurde sie staunenden Enkeln am Domaltar seit jeher vorgestellt. Das Gnadenbild Mariens aus dem 14. Jahrhundert bedeutet den Aachenern seit Generationen sehr viel, gilt doch fast als sicher, dass bereits Karl der Große die Kirche der Gottesmutter geweiht hatte.
Über Jahrhunderte bedachten Stifter die Figur der „Lieben Frau von Aachen“ – bis auf die sichtbaren Teile zwischenzeitlich nach einem Brand im 17. Jahrhundert erneuert – in tiefer Frömmigkeit mit Geschenken. Insbesondere die 43 Kleiderpaare stechen hervor. Kostbarste Spenden von Königinnen des Mittelalters ebenso, wie dankbaren Design-Absolventinnen der aktuellen Neuzeit. Große Teile dieses „Kleiderschranks“ nutzt Maria regelmäßig. Bis heute wird die Statue bis zu sechzehnmal jährlich umgezogen- meist passend zur liturgischen Farbe des Kirchenjahres. Besonders kostbare Kleiderpaare – das Christuskind trägt übrigens jeweils ein Gegenstück – wie das mit 70 Tausend Perlen verzierte Geschenk der spanischen Regentin Clara Eugenia von 1627, werden nur alle sieben Jahre zur Heiligtumsfahrt angelegt.

Dieses und weitere zwölf der kostbaren Stücke sind nun erstmals im Rahmen einer Ausstellung in der Domschatzkammer zu bewundern. Gleiches gilt für eine größtenteils noch nie gezeigte Sammlung sonstiger Schenkungen, vom Taschenmesser über Schmuck und Uhren, bis hin zu Brillen, Zeptern und Kronen.

Die Ausstellung ist während der üblichen Öffnungszeiten (Montag 10-14 Uhr, Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr) im Unter- (Textilien), bzw. Obergeschoß (Accessoirs) der Schatzkammer zu bewundern.

(Quelle: Domkapitel Aachen)