Bereits im Januar dieses Jahres ist der Probebetrieb der neuen Brandmelde- und Alarmanlage gestartet. Zum 1. September erfolgte nun die vollständige Inbetriebnahme beider Systeme.

Videobasierte Branderkennung in einem historischen Denkmal

Für den Einsatz einer Brandmeldeanlage mit konventionellen Mitteln wie Rauchmeldern und Wärmedetektoren sind die Räume des Aachener Domes schlichtweg zu groß. Bis hier im Brandfall Alarm ausgelöst wird, ist der Brandherd unter Umständen schon weit fortgeschritten. Als in Folge des verheerenden Brandes in Notre Dame de Paris der Brandschutz auch für die Aachener Kathedrale zum Thema wurde, war klar, dass hier eine besondere, an die baulichen Gegebenheiten des Denkmals angepasste Brandmeldelösung gefunden werden muss.

Nach ersten Tests zeigte sich, dass eine videobasierte Branderkennung hier die passende Option sein könnte. Bei diesem System erfassen Kameras das Raumgeschehen und ermöglichen eine optische Brandfrüherkennung, indem Flammen und Rauch softwaregestützt erfasst werden. Die bereits in der Lagerlogistik erprobte Technologie trifft in einem historischen Bauwerk wie dem Aachener Dom natürlich auf ganz andere Voraussetzungen. Damit Weihrauch und der Schein der Opferkerzen nicht als Teil eines Brandgeschehens interpretiert werden, musste das System umfassend kalibriert werden. Auch den jahreszeitenabhängigen Einfall des Sonnenlichts in den Kirchenraum galt es hierbei einzuberechnen. Mittlerweile ist die Anlage, die mit über 50 Kameras die Kirche Karls des Großen und die späteren Erweiterungsbauten überwacht, weitestgehend in den Regelbetrieb übergegangen.

Alarmanlage geht in Betrieb

Zeitgleich mit der Brandmeldeanlage ging zum 1. September die erste elektronische Alarmanlage des Doms in Betrieb.

Ob Brand oder unerlaubtes Betreten, der Aachener Dom ist Dank der Unterstützung des Karlsvereins durch modernste Systeme geschützt.