Ein Weltkulturerbe in der Stadt zu haben, ist ein besonderes touristisches Markenzeichen. Überall auf der Erde steht ein solcher Ort in Reiseführern und auf Listen für Besichtigungstouren als Highlight. Dass Aachen mit seinem um 800 von Kaiser Karl dem Großen erbauten Dom ein Alleinstellungsmerkmal besitzt, haben die Öcher seit 1978 schriftlich.

Das Gotteshaus wurde damals als erstes deutsches Bauwerk in die Liste der UNESCO aufgenommen und steht dort an prominenter Stelle: am Anfang. Das hat, zugegeben, mit dem doppelten A im Städtenamen zu tun. Aber wer in os Oche ­würde diese Position je in Zweifel ziehen? Inzwischen gibt es 981 Welterbestätten, davon 40 in Deutschland. Das besterhaltene Bauwerk karolingischer Architektur ist international eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler. Am Sonntag, 7. Juni, steht im Rahmen des Welterbetags ab 11 Uhr die ­Aachener Marienkirche einmal mehr im Mittelpunkt. Rund um Domhof und -information präsentieren UNESCO-Komis­sion und Dombauhütte jede Menge Informationen zu den aktuellen Sanierungsmaßnahmen. In diesem Jahr liegt ein Schwerpunkt auf der Hubertus- und Karlskapelle am Katschhof. Sie wird derzeit von der Firma Kärcher in Zusammenarbeit mit der UNESCO vom Schmutz der Jahrhunderte gereinigt. „Wobei man nicht davon ausgehen darf, dass die Kapelle nach der Reinigung hell strahlt. Es gibt Steinsorten, etwa unser Herzogenrather Sandstein, da ist der Schmutz einen Zentimeter tief eingezogen, das bekommt keiner ­jemals mehr sauber“, erläutert Dombaumeister Helmut Maintz, dass es bei diesem Projekt um die Abnahme schädlicher Krusten auf den Steinoberflächen gehe. Schüler des Inda-Gymnasiums in Kornelimünster erstellten unter Leitung von Studienrat Thomas Prinz den ersten Teil einer filmischen Dokumentation dieser denkmalgerechten Reinigung. Sie ist in der Dominformation in Raum 1 zu sehen.

Dombauhütte live erleben

Der Hof (bei schlechtem Wetter: Kreuzgang Süd) verwandelt sich derweil in eine Werkstatt: Dort präsentieren sich die UNESCO-Kommission und Kärcher mit Hintergründen zum Modellprojekt Denkmalgerechte Reinigung. Die Kapelle des Domes war unter deutschlandweit 14 Mitbewerbern für die kostenlose Säuberung ausgewählt worden. Mit dabei sind auch die Inda-Gymnasiasten, stellen ein Kunstprojekt und Beiträge zum ­Thema Welterbe vor. ­Studierende des Lehrgebiets Vermessung an der FH Aachen zeigen eine 3-D-Dokumentation der Pfeiler, Wandflächen und Figuren. Die Dombauhütte stellt verschiedene Arten verbauter Steine am Dom und die jeweiligen Verwitterungszustände vor. „Am Welterbetag können wir sehr komplizierte Arbeiten einem breiten Publikum zeigen – zum Beispiel die Photogrammetrie. Mit diesem berührungs­freien Verfahren können wir unzugängliche Stellen per Phototechnik untersuchen“, erklärt Maintz. Außerdem sind die Besucher eingeladen, sich über die Vorbereitungsarbeiten zu Sanierungsmaßnahmen zu informieren. Damit sie wissen, wie sie ihr Öcher Weltkulturerbe für die ­Zukunft ­erhalten helfen können!

(Sabine Mathieu für BAD AACHEN)

MITMACHEN UND GEWINNEN:
In Kooperation mit dem Stadtmagazin BAD AACHEN bietet die Dombauhütte zwei tolle Führungen auf der Baustelle der Hubertus- und Karlskapelle an. Die Plätze sind auf insgesamt 30 begrenzt und werden verlost. Die Gewinner klettern mit Dombaumeis­ter Helmut Maintz und einem Vertreter der Firma Kärcher auf das Gerüst (nicht barrierefrei!) und erkunden den Fortgang der Reinigungsarbeiten vor Ort. Die Führungen beginnen um 14 und 15 Uhr und dauern ca. 40 Minuten. Wer ­mitmachen will, beantwortet die folgende Frage und schickt Antwort sowie ­Alter, Anschrift und gewünschte Anzahl der Begleit­personen bis Freitag, 5. Juni, 12 Uhr, per E-Mail an ­quiz@bad-aachen.net oder meldet sich unter Telefon 0241/401018-0:

Wann wurde der Aachener Dom zum Weltkulturerbe?