Braucht Gottes Haus eine Hausnummer? Ganz offensichtlich ja, denn seit Herbst 2011 hat der Aachener Dom eine eigene Postanschrift mit Hausnummer. Dombaumeister Helmut Maintz wusste bei der Hauptversammlung des Karlsvereins ein nettes Ameröllchen davon zu erzählen.

Auch die Kirche Karls des Großen geht mit der (modernen) Zeit und sollte also einen Datenanschluss bekommen, etwa um die Daten der Heizungsanlage, zum Beispiel Temperatur oder Luftfeuchtigkeit, zentral vom Domkapitel aus überwachen zu können. Ebenso sollte die Datenleitung auf Radio- und Fernsehübertragungen aus dem Dom heraus ausgelegt sein, sprich: die sogenannten Upload-Geschwindigkeit musste groß genug sein. Eine VDSL-Leitung musste also her. Der nette örtliche Anbieter, der unsere Heimatstadt im Namen trägt, war eh gerade in der Krämerstraße mit Arbeiten zugange und hat freundlicherweise den Stich zum Dom, genauer gesagt: zur Krämertür an der Nordseite, gleich mitgemacht. Die Technik lag also. Doch der Anschluss konnte nicht angemeldet werden, denn zu jedem Telefonanschluss muss es eine genaue Adresse – mit Hausnummer! – geben. „Und genau da war der Dom ein weißer Fleck“, lacht Maintz.

Also musste das Domkapitel eine Hausnummer beantragen. Und, so der Wille des Kapitels, für den Dom konnte es nur eine Hausnummer am Domhof geben: die Nr. 1! Die vorherige Hausnummer 1 erhielt den kleinen Zusatz „a“, ist also nun 1a. Doch wer an der Domfront oder gar an der Wolfstür nach einer Hausnummer sucht, werde enttäuscht, so der Dombaumeister: „Es wird natürlich keine Hausnummer am Dom angebracht.“